Bundestagswahl 2025: DStV-Präsident on tour

© DStV MdB StB Markus Herbrand (Finanzpolitischer Sprecher FDP), StB Torsten Lüth (DStV-Präsident) // MdB StB Sebastian Brehm (Finanzpolitischer Sprecher CSU-Landesgruppe), StB Torsten Lüth (DStV-Präsident) // Bildnachweis: DStV

Die Wahl rückt unaufhörlich näher. Danach sprechen die Parteien zügig miteinander darüber, wie sie die künftigen Aufgaben angehen wollen. DStV-Präsident StB Torsten Lüth traf sich deshalb in der letzten Sitzungsphase des Deutschen Bundestags mit maßgeblichen Ansprechpartnern aus dem Finanzausschuss. Mit im Gepäck: Die Anregungen des DStV für die neue Legislaturperiode.

Die neue Bundesregierung und der neue Deutsche Bundestag stehen vor großen Herausforderungen. Digitalisierung, Bürokratieabbau und Nachwuchsgewinnung sind bei weitem nicht alle Handlungsfelder, die Aufmerksamkeit verlangen. Für Lüth sind dies aber die maßgeblichen Stellschrauben, damit sich die Lage auch für die Steuerkanzleien bessert. Bei seinen in den Belangen des Berufsstands versierten Gesprächspartnern MdB StB Markus Herbrand (finanzpolitischer Sprecher der FDP) und MdB StB Sebastian Brehm (finanz- und haushaltspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe) traf er auf viel Interesse und Verständnis. Lüth sprach unter anderem folgende Themen an.

Erfolg der E-Rechnung steigern
Lüth warb etwa eindringlich für die Einbindung der Steuerberaterinnen und Steuerberater in das künftige digitale Meldesystem für die E-Rechnung. Sie würde beispielsweise den Abstimmungsaufwand für die Unternehmen und die Beraterschaft minimieren, falls die Finanzverwaltung Rückfragen an das Unternehmen hat – etwa, weil die über das Meldesystem übermittelten Umsatzdaten von den Daten in der Umsatzsteuer-Voranmeldung abweichen. Wünscht das Unternehmen, dass es die Steuerberaterin oder der Steuerberater bei der Aufklärung unterstützt, müsste es sie ex post und auf Basis der eigenen Dokumentationen in den Kenntnisstand der Finanzverwaltung versetzen. Die vom DStV geforderte zeitgleiche Datenübermittlung an die Steuerkanzleien böte den Vorteil, dass solche Informationslücken gar nicht erst entstünden. Steuerberaterinnen und Steuerberater könnten Abweichungen so zeitnah und effizient aufklären.

Aufgrund ihrer Erfahrungen als Steuerberater konnten Herbrand und Brehm die Problemlage sehr gut nachvollziehen. Für Herbrand stand unter anderem fest, dass der Berufsstand auch in Zukunft konstruktiv einzubinden sei, um bestmögliche Politikergebnisse zu erzielen – dies schließe für ihn in dem konkreten Projekt den Datenaustausch auf operativer Ebene ein. Brehm versicherte etwa, dass am Ende ein Meldesystem stehen müsse, dass nicht wie ein Bremsklotz wirke, sondern allen Beteiligten helfe.

Berufsnachwuchs sichern
Steuerberaterinnen und Steuerberater tragen mit ihrer qualifizierten Tätigkeit entscheidend dazu bei, das Steueraufkommen für den Staat sicherzustellen. Die Bekämpfung des Fachkräftemangels in den Kanzleien muss daher in der neuen Legislaturperiode als ein gemeinsames Anliegen des Berufsstands, des Gesetzgebers und der Finanzverwaltung verstanden werden. Lüth berichtete Herbrand und Brehm, wie schwierig sich die Nachwuchsgewinnung angesichts des demografischen Wandels gestalte. Für Lüth ist klar, dass die Modernisierung der Steuerberaterprüfung ein gewichtiger Baustein zur Verbesserung der Lage ist. Der DStV regt daher etwa an, dass das Prüfungsverfahren in modularisierter Form erfolgen und die Beschränkung der Zahl der Wiederholungsversuche ersatzlos entfallen müsse.

Angesichts ihrer eigenen Praxiserfahrung als Steuerberater war beiden Bundestagsabgeordneten die Marktsituation bestens bekannt. Herbrand konnte sich den DStV-Vorschlägen vollumfänglich anschließen. Auch die Zugangsbedingungen zum Beruf einer Steuerberaterin bzw. eines Steuerberaters sollten sich dem Wandel der Zeit stellen; allerdings ohne das Niveau zu gefährden – so Herbrand. Brehm unterstützte die Modernisierung der Steuerberaterprüfung ebenfalls sehr. Er hielt unter anderem ein modularisiertes Verfahren, ähnlich wie bei den Wirtschaftsprüfern, für erforderlich. Zudem hielt er beispielsweise eine verstärkte Praxisorientierung der Prüfungen für nötig.

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