DStV-Präsident Lüth erneut im Austausch für eine „Rentenabzugsteuer“

MdB Sascha Müller (Bündnis 90/Die Grünen, Finanzausschuss), StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)
Bildnachweis: DStV


Millionen Arbeitnehmer verzichten auf die anspruchsvolle Aufgabe der Bearbeitung und Abgabe einer Steuererklärung. Als Rentnerin bzw. Rentner führt jedoch immer seltener ein Weg daran vorbei. Eine Reform könnte viele Unsicherheiten nehmen und Arbeit sparen, argumentiert DStV-Präsident Lüth.

In vielen Fällen gilt: Eine Steuererklärung ist kein Hexenwerk. Dennoch verzichten jedes Jahr Millionen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf die Abgabe einer solchen Erklärung. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts entgeht ihnen damit eine durchschnittliche Steuerrückerstattung von 1.095 €.

Doch was den jüngeren Generationen zu komplex, das müssen die Rentner und Rentnerinnen in Deutschland wuppen. Immer mehr Senioren wachsen – ob des demographischen Wandels und der Umstellung auf die nachgelagerte Besteuerung der Rentenbezüge nebst sukzessivem Wegfall der Steuerbefreiung – in die Steuer- und Erklärungspflicht. Wann genau der Zeitpunkt gekommen ist, wissen viele oftmals nicht. Doch spätestens, wenn ein Schreiben des Finanzamts ins Haus flattert, ist die Unsicherheit und Sorge groß. Vielfach wird sodann eine Steuerkanzlei oder das Finanzamt kontaktiert. Damit trägt die aktuelle Rentenentwicklung auch zu einer höheren Arbeitsbelastung bei.

StB Torsten Lüth, Präsident des Deutschen Steuerberaterverbands e.V. (DStV), sieht eine Reform des Besteuerungsregimes für Alterseinkünfte für unumgänglich, um insbesondere den Rentnern und Rentnerinnen die bürokratischen und finanziellen Herausforderungen zu nehmen.

Einen möglichen Reformvorschlag stellte jüngst das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern in einem Gedankenaustausch mit dem DStV-Präsidenten vor: die mehrstufige Einführung einer Quellenbesteuerung für Renteneinkünfte (zum ausführlichen Konzept vgl. DStV-Information „Steuerrisiko für Senioren: DStV-Präsident wirbt für Abzugsteuer“).

Diesen Vorschlag gab Lüth nun in einem gemeinsamen Austausch auch an MdB Sascha Müller (Berichterstatter von Bündnis 90/Die Grünen u.a. für Rentenbesteuerung / Mitglied des Bundestags-Finanzausschusses) weiter und stieß auf Zustimmung. Begleitet wurde er hierbei von DStV-Referatsleiterin Steuerrecht, StBin Dipl.-Hdl. Vicky Johrden.

Bereits im April 2024 hatte DStV-Präsident Lüth ein erstes Gespräch mit maßgeblichen Entscheidungsträgern der SPD-Bundestagsfraktion zu dieser Thematik geführt (vgl. o.g. DStV-Information).

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