In Erwartung von SAFE - Konferenz der ETAF

© Elodie Lamer (Moderatorin), MdEP Paul Tang, Andrea Rabb (ETAF) und Manon François (EU TAx Observatory) // Bildnachweis: DStV

Noch ist der Richtlinienvorschlag der EU-Kommission zur „Bekämpfung von Vermittlern von agressiver Steuerplanung und Steuerhinzterziehung“ (SAFE) nicht veröffentlicht. Dennoch diskutierten die Teilnehmer auf der Konferenz der ETAF über die Sinnhaftigkeit eines solchen Vorhabens.

Nicht erst seit kurzem hat die EU-Kommission der aggressiven Steuerplanung den Kampf angesagt. Bereits im Jahr 2012 veröffentlichte die Brüsseler Behörde eine Empfehlung an die Mitgliedstaaten (2012/772/EU), in der sie anprangerte, dass Steuerplanungsstrukturen eine effektive Verlagerung steuerpflichtiger Gewinne in Staaten mit vorteilhaften Steuersystemen ermöglichen würden. Diese Praktiken wären zwar legal, stünden aber im Widerspruch zur Absicht des Gesetzes.

Offensichtlich haben die damaligen Empfehlungen der EU-Kommission nicht gefruchtet. Deshalb will die EU-Kommission nun mit einem fragwürdigen Vorschlag für eine EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Vermittlern von aggressiver Steuerplanung und Steuerhinterziehung (SAFE) den Erfolg erzwingen. Als Vermittler von Steuerplanung gelten mit Sicherheit auch Steuerberater.

Konferenz der ETAF in Brüssel

Während ihrer Konferenz „Expecting the safe proposal: the perspective of the tax profession” beleuchtete die ETAF (European Tax Adviser Federation), der europäische Dachverband des Deutschen Steuerberaterverbands e.V. (DStV), den Richtlinienvorschlag in spe kritisch

Insbesondere in der Paneldiskussion diskutierten die Vorsitzenden des Sonderausschusses für Steuerfragen (FISC) des EU-Parlaments, MdEP Paul Tang, Manon François von EU Tax Observatory und Vorstandsmitglied der ETAF, Andrea Rabb (Moklasz), konträr über den (Un-) Sinn einer Richtlinie, die weitere Belastungen und Registrierungspflichten für den Beruf zur Folge hätte.

Mitgliederversammlung der ETAF

Im Vorfeld fand außerdem die Mitgliederversammlung der ETAF statt. Dabei stimmten die Delegierten für die Aufnahme der kroatischen Kammer der Steuerberater (HKPS) als sogenannter Observer. Nach dem Statut der ETAF kann ein Observer innerhalb von maximal zwei Jahren Vollmitglied werden.

WP/StB Prof. Dr. H.-Michael Korth, Mitglied im Board der ETAF, zeigte sich nach dem Votum der Mitglieder zufrieden und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit den kroatischen Kollegen: „Die HKPS passt mit ihrem Profil auch deshalb gut zur ETAF, weil der Beruf in Kroatien in ausreichendem Maße reglementiert ist.“

 

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