EFAA-Council: Herausforderungen für kleine und mittlere Kanzleien bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung
In diesem Jahr stand der EFAA Council ganz im Zeichen der Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen. Die EFAA Mitglieder diskutierten dabei die Herausforderungen für kleine und mittlere Kanzleien, insbesondere der prüfenden Berufe. Eine Sorge galt den KMU, soweit diese von der Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen sein werden.
Im Dezember trafen sich die Mitglieder der European Federation of Accounts and Auditors (EFAA) zu ihrem jährlichen Council. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen dabei die Herausforderungen für kleine und mittlere Kanzleien sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Zuge der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen.
Jüngst wurde die diesbezügliche EU-Richtlinie verabschiedet und der EU-Kommission die ersten Standards der Berichterstattung übermittelt.
Nachdem der Präsident der EFAA, Salvador Marin, die Veranstaltung eröffnet hatte und auf die anstehenden Änderungen für den Berufsstand eingegangen war, machten die Mitglieder der EFAA ihre Statements zur anstehenden Umsetzung der EU-Richtlinie. Dabei wurde besonders auf die mangelnden Ressourcen und das mangelnde Know-how in den Kanzleien hingewiesen. Zudem hätten vielfach selbst Mandanten, die in den unmittelbaren Anwendungsbereich der Richtlinie fallen, noch keine oder nicht ausreichend Kenntnis von den anstehenden Verpflichtungen. Ebenfalls diskutiert wurden die Belastungen von KMU und die Problematik der Weitergabe von unternehmensinternen Daten an Großkunden.
Patrick de Cambourg, der Vorsitzende des Boards für nachhaltige Berichterstattung bei der EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group), die die Standards im Auftrag der EU-Kommission erarbeitet, wies darauf hin, dass es gelungen sei, die Standards im Vergleich zum Erstentwurf um 45% zu reduzieren. Dies würde die Nachhaltigkeitsberichterstattung einfacher und praktikabler machen.
Sven Gentner, zuständiger Referatsleiter bei der EU-Kommission, verteidigte das neue Regelwerk und hielt insbesondere eine Harmonisierung der Vorschriften für wichtig, damit in Europa kein Flickenteppich nachhaltiger Berichterstattung von Unternehmen entstehe.
Luc Hendricks, Direktor von SME United und Mitglied der EFRAG Arbeitsgruppe für KMU-Standards kritisierte, dass weder die Auswirkungen noch die voraussichtlichen Kosten für KMU ausreichend evaluiert worden wären.
Esther Ortiz, EFAA-Beraterin und Mitglied der EFRAG Arbeitsgruppe für die Entwicklung der Standards äußerte zudem Bedenken, dass kleine- und mittlere Kanzleien sowie KMU nicht in ausreichendem Maß in der EFRAG vertreten seien.