Der DStV in Europa: Brüsseler Repräsentantenrunde der Mitglieder des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB)

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Nachdem die EU-Kommission am 9.7.2021 ihre aktualisierten Reformempfehlungen für reglementierte Berufe veröffentlicht hatte, trafen sich die Repräsentanten der Mitglieder des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) bereits am 13.7.2021 erstmals nach Ausbruch der Pandemie wieder in Brüssel. Co-Gastgeber war der DStV.

 

Gleich zwei Premieren standen beim Treffen der Repräsentanten der Mitglieder des BFB am 13.7.2021 in Brüssel an. Corona bedingt war es die erste Präsenzveranstaltung der Interessenvertreter seit 21 Monaten. Gleichzeitig war es auch die erste echte Veranstaltung in den Räumlichkeiten der German Tax Advisers, der europapolitischen Kooperation des Deutschen Steuerberaterverbands (DStV) und der Bundessteuerberaterkammer (BStBK). Als Co-Gastgeber hatte der DStV das Treffen  im Brüsseler Europaviertel angeregt. Schließlich war das Thema brisant, denn nur wenige Tage zuvor hatte die EU-Kommission ihre aktualisierten Reformempfehlungen für einige reglementierte Berufe, darunter auch der Steuerberater, veröffentlicht.

Danach bleibt die zentrale Botschaft der EU-Kommission an die Bundesregierung, dass Aufgaben der Steuerberatung in Deutschland, wie die Lohn- und Gehaltsabrechnung oder die Erstellung sogenannter „einfacher“ Steuererklärungen, nicht länger den Steuerberatern vorbehalten sein sollten. Neu dagegen ist die Argumentation der EU-Kommission, die sich nun auch darauf stützt, dass die in der Branche stattfindenden Entwicklungen auf dem Gebiet der Digitalisierung eine Durchführung dieser Aufgaben durch hochqualifizierte Fachkräfte nicht mehr zu rechtfertigen wäre. Dieser Ansicht widerspricht der DStV vehement, da selbst bei fortschreitender Digitalisierung die letztendliche Kontrolle dieser vermeintlich „einfachen“ Tätigkeiten nicht bei Algorithmen, sondern beim Experten und damit dem Steuerberater selbst liegen muss.

Ziel des Treffens der BFB-Repräsentanten, bei dem der Büroleiter des Brüsseler Verbindungsbüros, Marc Lemanczyk, den DStV vertrat, war deshalb, den Schulterschluss gegenüber der EU-Kommission zu proben und künftig mit gleicher Stimme in Brüssel aufzutreten. Dies gelang, weil auch andere Mitgliedsorganisationen der Freien Berufe mit den Empfehlungen der EU-Kommission hadern, die teils als praxisuntauglich oder als zu tiefen Eingriff in berufsrechtliche Belange der Berufsstände wahrgenommen werden.

 

 

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